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Feederschiff

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Feederschiff

Ein Feederschiff macht seinem Namen alle Ehre. Übersetzt man den Begriff vom Englischen ins Deutsche, so bedeutet dieser so viel wie „füttern“ oder auch „versorgen“.

Gefüttert werden dabei die großen Containerschiffe bzw. umgekehrt, werden immer auch Container von großen Überseeschiffen auf die kleineren  Feederschiffe geladen. Die Rede ist somit von Frachtschiffe, die eigens zu diesem Zweck konzipiert wurden und sich teilweise mit Kümos bzw. Küstenmotorschiffen vergleichen lassen.

Mancherorts wird das Feederschiff sogar schon als Nachfolger des Küstenmotorschiffs bzw. dessen zeitgemäße Variante bezeichnet.

Was ist ein Feederschiff?

Ein Feederschiff findet im so genannten Transshipment Verwendung. Ausgangspunkt sind die großen Deepsea-Schiffe, die nicht in der Lage sind, gezielt Häfen im Binnenland oder auch kleinere Seehäfen anzulaufen.

Aus diesem Grund existieren einige wenige größere Häfen, die als „Hub“ fungieren und die Verteilung gewährleisten. Vom großen Schiff wird auf ein Feederschiff weiterverladen, dass die Container bzw. Waren dann an den Zielort bringt, von wo es eventuell mit dem LKW weitergeht. Umgekehrt gelangen auch Waren aus dem Binnenland über die Flüsse und Kanäle und entsprechende Feederschiffe direkt zu den Verladehäfen.

Ein Feederschiff in Europa besitzt in aller Regel eine Kapazität von rund 100 TEU, wobei es sich um die Einheit für Standardcontainer handelt. In Tonnen umgerechnet, entspricht dies in etwa 1.500 Tonnen, wobei der Wert variieren kann. Mancherorts werden auch Werte zwischen 300 und 1.000 TEU als Richtwert angegeben.

Zum Vergleich ist darauf hinzuweisen, dass die größten Containerschiffe mehr als 20.000 TEU transportieren können, sodass eine Ladung auf bis zu 20 Feederschiffe verteilt werden kann.

Kennzeichnend für ein Feederschiff ist das Vorhandensein eines eigenen Ladegeschirrs. Gemeint sind sowohl Ladebäume als auch Kranhaken, Winden und Seile, womit sich die Fracht problemlos an Land bringen lässt. Der Grund für diese Ausstattung besteht darin, dass in kleineren Häfen oftmals keine ausreichenden Kapazitäten vorhanden sind und diese daher direkt auf dem Feederschiff mitgeliefert werden.

Auf diese Weise sind weder die aufwändigen Containerbrücken noch Kräne an Land erforderlich.

Feeder als Containerschiff

Unter den Containerschiffen findet sich das Feederschiff innerhalb der Klassifizierung am unteren Rand der Größenordnung wieder.

In englischer Sprache werden sieben Kategorien unterschieden, die mit dem „small feeder“ und dem „feeder“ beginnen und im Feederschiff-Bereich auch noch den „feedermax“ beinhalten. Werden die Schiffe etwas größer, so stellt der Panama-Kanal den Referenzwert dar. Entsprechend spricht man von Panamax, Post-Panamax sowie New Panamax und Ultra-Large. Unter 3.000 TEU wird international stets von einem Feeder ausgegangen.

Panamax sind Schiffe, die bis zur Erweiterung im Jahr 2016 in den Panamakanal passten und die beiden kleineren Schleusen nutzen können. Neopanamax bzw. New Panamax fahren durch die neue Schleusenroute und sind deutlich größer. Ein Panamax-Schiff ist allerdings auch größer als ein Feederschiff und kann bis zu 12,04 Meter Tiefgang aufweisen.

Mittlerweile ist der Panamakanal jedoch groß genug, um auch Schiffe mit einem Tiefgang von 15,20 Meter passieren zu lassen. Die Kapazität eines Panamax-Schiffs liegt bei 6.300 TEU.

Wie wichtig ist ein Feederschiff?

Die Feederschiffe sind das Rückgrat der maritimen Logistik und machen einen Großteil der Ladung aus. Die Rede ist dabei von short-sea-Schiffen, deren Anteil – je nach Hafen – bis zu einem Drittel und mehr ausmachen kann.

Die Zahl der Liegeplätze für große Containerschiffe ist in den Häfen begrenzt und manche Häfen bieten auch nicht ausreichenden Tiefgang, damit die „Giganten der Meere“ vor Anker gehen können. So ist ein Feederschiff gefragt, dass den Transport problemlos übernimmt.

Wichtige Häfen, an denen immer wieder ein Feederschiff andockt, sind Hamburg oder auch Rotterdam. Hamburg ist vor allem für den gesamten Ostseeraum von Bedeutung und versteht sich als Hub in Richtung der skandinavischen, aber auch baltischen Staaten. Rotterdam wiederum, profitiert von der Lage am Rhein sowie an der Maas und der Schelde.

Auf diese Weise lassen sich Güter auf Containern nach ganz Deutschland transportieren und über Kanäle ist sogar eine direkte Verbindung zur Donau und damit bis hin zum Schwarzen Meer möglich. Ein Feederschiff arbeitet dabei meist mit Deepsea-Schiffen ein- und derselben Reederei zusammen, sodass die Kapazitäten der einzelnen Schiffe im Transshipment perfekt aufeinander abgestimmt sind.

Konkret bedeutet dies, dass von Seiten mancher Reedereien, Allianzen oder Transportfirmen der komplette Transportweg von Asien (oder einem anderen Kontinent) bis hin zu einem Ort im europäischen Binnenland abgebildet werden kann.

Bedeutsam ist das Feederschiff auch als direkte Konkurrenz zum LKW. Selbstverständlich werden beide Formen des Transport in der Praxis auch kombiniert, doch bietet der Wasserweg gegenüber der Autobahn sowohl in ökonomischer als auch in ökonomischer Sicht einige Vorteile. Bemerkenswert ist vor allem die enorme Kapazität, die ein Feederschiff im Vergleich mit einem LKW bietet.

Bedenkt man, dass ein „normaler“ LKW als 40-Tonner eine Zuladung in Höhe von 25 Tonnen ermöglicht bzw. mit zwei TEU angesetzt wird, ist der Unterschied enorm. Bereits ein kleines Feederschiff ersetzt 50 LKW, bei den größeren Schiffen wächst der Wert entsprechend. Die ausgestoßene Menge an CO2 pro Tonne ist bei einem Feederschiff deutlich geringer als bei einem LKW und auch die Kosten sind niedriger.

Wo verkehren Feederschiffe?

Wer ein Feederschiff in Aktion sehen möchte, findet diese vor allem auf den Binnenmeeren. Auf der Ostsee sind es die Baltic Max Feeder mit einer Kapazität von bis zu 1.400 TEU. Ein Klassiker in diesem Bereich ist der Sietas Typ 178, ein Schiffstyp, der sehr häufig eingesetzt wird und eine Länge von rund 160 Meter bei 26,80 Meter Breite besitzt.

Der Tiefgang dieser Schiffe liegt bei maximal 9,61 Meter, womit nicht nur die großen Häfen angelaufen werden können. Ein anderer Name für den Baltic Max Feeder ist Ostseemax und die Schiffe ermöglichen sowohl den Transport einfacher Container als auch den von Gefahrgut und Containern in Sondermaßen. Unterwegs sind derzeit sechs Schiffe dieser Klasse.

Zu den wichtigen Betreiberfirmen für Feederschiffe zählen Unifeeder und Team Lines. Unifeeder hat seinen Sitz im dänischen Aarhus und ist innerhalb Nordeuropas der größte Zubringer für die Containerschifffahrt. Das Unternehmen existiert seit 1977 und arbeitet mit rund 60 Feederschiffen, die nahezu alle gechartert werden. Eine Besonderheit besteht im Angebot einer Tür-zu-Tür-Lieferung, wobei auch LKW zum Einsatz kommen. Zu den angelaufenen Häfen gehörten neben Hamburg auch Rotterdam, Felixstowe und Bilbao.

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