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Niedrigzinspolitik

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Niedrigzinspolitik

In den Medien wird viel über die derzeitige Niedrigzinspolitik geschrieben. Die wenigsten Menschen wissen jedoch, von wem diese Politik betrieben wird und welcher Gedanke dahinter steht. Dabei existieren durchaus Argumente für niedrige Zinsen und eine „Politik des billigen Geldes“ – allerdings wird immer wieder auch Kritik geäußert.

Was bedeutet Niedrigzinspolitik?

Niedrigzinspolitik wird von einer Zentralbank betrieben. In Frage kommt entweder die Europäische Zentralbank (EZB) oder die Notenbanken der USA (Fed) bzw. Großbritanniens, Japans oder der Schweiz.

Generell existieren natürlich auch in anderen Staaten Zentralbanken, die teilweise eine andere Politik verfolgen, jedoch auch als weniger „stabil“ gelten.

Ende 2019 lagen die Leitzinsen in der EU bei 0,00 Prozent, in der Schweiz und in Japan wurden sogar negative Zinsen aufgerufen (minus 0,75 Prozent und minus 0,10 Prozent) und auch die Bank of England sowie die Federal Reserve in den USA verfolgen mit 0,75 bzw. 1,75 Prozent einen klare Niedrigzinspolitik, was auch für Australien, Kanada und Neuseeland gilt. In China liegt der Leitzins bei 4,35 Prozent, Brasilien und Indien kommen auf fünf bzw. 5,15 Prozent, Russland sogar auf 6,5 Prozent.

Hieran lässt sich ablesen, dass eine Niedrigzinspolitik zumindest nicht völlig alternativlos ist.

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Welchem Zweck dient die Niedrigzinspolitik?

Doch warum sind die Zinsen in manchen Ökonomien so niedrig?

Die Antwort liegt in den erwarteten positiven Auswirkungen auf die Volkswirtschaften. Der Gedankengang ist klar: je billiger das Geld ist, desto eher wird investiert, denn schließlich kostet es fast nichts, sich Geld zu leihen.

Hinzu kommt, dass die Zinsen, die für Staatsverschuldung aufgebracht werden müssen, gering ausfallen und die öffentliche Hand einen größeren Spielraum für Investitionen erhält. Dies geht sogar so weit, dass mancherorts von Helikoptergeld die Rede ist, was eine Ausweitung der Geldmenge und das Verteilen an die Bürgerinnen und Bürger bedeuten würde.

Welche Vorteile bietet die Niedrigzinspolitik?

Die Vorteile einer Niedrigzinspolitik sind jedoch erst einmal theoretischer Natur, denn eine Investition wird naturgemäß nur dann getätigt, wenn sie sich lohnt und nicht allein aufgrund niedriger Zinsen. Umgekehrt würde ein Unternehmen möglicherweise auch Zinsen in Kauf nehmen, wenn sich das Kapital gewinnbringend investieren ließe.

Einen Vorteil bietet die Niedrigzinspolitik für all diejenigen, die Immobilien kaufen und sich hierfür verschulden. Noch nie lagen die Zinsen so niedrig und auch Privatkredite lassen sich problemlos erhalten und mit geringen Zinsen abbezahlen.

Es ist hier allerdings darauf zu achten, dass das Zinsniveau jederzeit steigen kann. Wer dann noch auf einem Schuldenberg sitzt, kann von diesem schnell überfordert sein.

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Nachteile der Niedrigzinspolitik

Die klassischen Anleger sind wiederum von der Niedrigzinspolitik benachteiligt.

Fakt ist, dass auf Festgeld oder Sparbuch so gut wie keine Zinsen mehr gezahlt werden und auch die klassischen Lebensversicherungen erhebliche Probleme haben.

Das Phänomen der niedrigen Verzinsung betrifft allerdings auch private Krankenversicherungen, deren Rücklagen langsamer wachsen, da dieser Geld ebenfalls sicher angelegt und fest verzinst werden muss.

Alternativen für die Geldanlage bieten beispielsweise Crowdinvestments, bei denen mit merklich höheren Zinssätzen gearbeitet wird und unternehmerisches Handeln noch belohnt wird.

Ebenfalls eine Möglichkeit, der Niedrigzinspolitik zu trotzen, liegt im Erwerb von Aktien, wobei man hier mit den Schwankungen der Aktienmärkte zurecht kommen muss.

Prognosen zur Niedrigzinspolitik

Zumindest für die EZB wird in den nächsten Monaten keine Zinswende erwartet.

Die seit November 2019 amtierende Präsidentin Christine Lagarde wird nach übereinstimmter Ansicht der meisten Experten den von Mario Draghi eingeschlagenen Weg weiterführen.

Begonnen hatte die Niedrigzinspolitik in der Folge der Finanzkrise des Jahres 2008. Dadurch, dass die Geldpolitik extrem locker gehandhabt wurde, konnte den Verwerfungen des Marktes getrotzt werden. Das Hauptziel des EZB ist die Preisstabilität, die naturgemäß nur dann gegeben ist, wenn die Zinsen nicht in die Höhe schießen.

Kritik wird mittlerweile auch von Institutionen wie der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ)  und anderen laut. Das Problem einer Niedrigzinspolitik besteht auch darin, dass in Zeiten einer Rezession keine finanzpolitischen Impulse mehr gesetzt werden können oder anders formuliert: Zinsen, die bereits auf  Null stehen, lassen sich so gut wie nicht mehr senken.

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