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Niedrige Zinsen – Chancen und Risiken

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Niedrige Zinsen bei der EZB - Doch was bedeutet das überhaupt?

Im November 2019 trat Christine Lagarde als die neue EZB-Chefin ihr Amt an. Die bange Frage vieler Ökonomen lautet bereits im Vorfeld: „Wird es auch in Zukunft niedrige Zinsen geben?“.

Die meisten Experten gehen von einem klaren „Ja“ aus, sodass auch in Zukunft sowohl innerhalb der Europäischen Union als auch in anderen Wirtschaftsräumen eine lockere Geldpolitik betrieben wird.

Doch was bedeutet das überhaupt? Und worin liegen die Vor- und Nachteile? Das Thema ist in der Tat komplex und wirkt sich maßgeblich auf den Alltag der Menschen aus.

Vor allem, wenn es um die Geldanlage und Investitionen geht, stellen niedrige Zinsen ein Problem dar. Die Folge ist, dass alternative Anlageformen wie das Crowdinvesting und die Investition im maritimen Bereich an Bedeutung gewinnen, weil sich hier schlichtweg noch etwas bessere Zinsniveaus erreichen lassen.

Was sind Zinsen überhaupt?

Niedrige Zinsen bedeuten in der heutigen Zeit (2020) maximal ein Prozent auf Festgeldanlagen bei den etablierten Banken, weniger als ein Prozent garantierten Zuwachs bei Lebensversicherungen sowie teilweise null Prozent auf Sparbücher und Girokonten.

Doch was bedeutet „Zins“ überhaupt und wie kommt dieser zustande?

Generell handelt es sich hier um einen Begriff, der auf das lateinische „census“ zurückgeht, das soviel wie „Abschätzung“ bedeutet. Konkret wird damit ein Entgelt bezeichnet, das immer dann fällig wird, wenn Kapital verliehen wird. Die Zinsen kassiert der Gläubiger, während der Schuldner zahlen muss und schon die Sumerer und Babylonier in vorchristlicher Zeit kannten Zinsen.

Die ersten Regulierungen werden für das antike Griechenland verzeichnet, um Wucherern das Handwerk zu legen und auch die alten Römer legten Höchstzinssätze fest. In der Geschichte der Menschheit wurden Zinsen teilweise sogar verboten, was in manchen Kulturkreisen bis heute der Fall ist. Der italienische Ökonom Ferdinando Galiani brachte es auf den Punkt, als er den Zins „Frucht des Geldes“ nannte.

Zu unterscheiden sind heute eine ganze Reihe an unterschiedlichen Zinsen, die jedoch in aller Regel untereinander zusammenhängen. Man spricht vom Marktzins, von den Zinsen der Zentralbanken, Zinssätzen bei Banken und Sparkassen sowie gesetzlichen Zinssätzen und längst existieren eine ganze Reihe an – zum Teil einander widersprechenden – Zinstheorien.

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Warum niedrige Zinsen?

Wer in die jüngere deutsche Geschichte blickt, sieht vor allem in den 1970er Jahren eine Hochzinsphase.

Für Anleger bedeutet dies, dass sich sowohl Sparbücher als auch Festgeldanlagen lohnten und auch Lebensversicherungen hatten Hochkonjunktur. Auf der anderen Seite war der Erwerb von Immobilien mit hohen Darlehenszinsen verbunden und auch Unternehmen mussten zum Zweck ihrer Finanzierung durch Kredite tief in die Tasche greifen. Man kann hieraus entnehmen, dass sowohl hohe als auch niedrige Zinsen immer Vor- und Nachteile haben und es darauf ankommt, sich clever zu positionieren.

Niedrige Zinsen dienen heute – stark vereinfacht ausgedrückt – dem Zweck, die Wirtschaft „am Laufen“ zu halten. Vor dem Hintergrund der Banken- und Finanzkrise der Jahre 2007 bis 2009 wurden die Leitzinsen sowohl seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) als auch der US-Notenbank Fed und der japanischen und britischen Zentralbanken gesenkt. Man nennt diesen Vorgang Zinsgestaltung und von 4,25 Prozent Leitzins im Jahr 2008 sind nun null Prozent erreicht, wobei Geschäftsbanken sogar 0,4 Prozent zahlen müssen, wenn sie ihr Geld bei der Notenbank unterbringen.

Mit den niedrigen Zinsen soll Geld in Umlauf gebracht werden und die hoch verschuldeten Staaten sind stets in der Lage, ihre Kredite zu bedienen. Selbiges sollte – in der Theorie – auch für Unternehmen und für Privatinvestoren gelten, die Schulden aufnehmen, beispielsweise um zu modernisieren oder Wohneigentum zu erwerben.

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Niedrige Zinsen als Fluch und Segen

Niedrige Zinsen können jedoch nicht allein für Wirtschaftswachstum sorgen.

Wenn keine Aussichten existieren, lohnt auch das billige Geld nicht, da es sich nicht gewinnbringend investieren ließe. Anders formuliert, würde eine optimale Zinspolitik genau differenzieren und der jeweiligen Wirtschaftskraft Rechnung tragen.

Niedrige Zinsen führen in der heutigen Zeit zu einer Situation, die sogar von Banken und führenden Ökonomen als „verkehrte Welt“ bezeichnet werden. Das Szenario ist einmalig, denn in der gesamten Vergangenheit haben Schulden Geld gekostet, während das Zurücklegen von Geld für Zinseinnahmen sorgte. Heute ist es zum Teil umgekehrt.

Warum keine Zinserhöhung?

Eine Zinserhöhung ist allerdings kurz- und mittelfristig nicht in Sicht. Das Problem wird darin gesehen, dass die Konjunktur schlichtweg zum Stocken kommen könnte und auch der private Konsum einbricht.

Die Folge wären fallende Kurse an den Börsen und Volkswirtschaften, die wieder für ihre immensen Schulden Zinsen zahlen müssten. Zwar existieren viele Kritiker der Zinspolitik, die zum Beispiel Preisblasen bei Aktien und Immobilien sehen, da nun jeder in diese vermeintlich renditestarken Anlageformen investiert.

Auf der anderen Seite sinkt die Sparquote, da es sich schlichtweg nicht mehr lohnt, Geld zurückzulegen. Die Altersvorsorge vieler Menschen ist in Gefahr und es existiert zudem der Anreiz, immer neue Schulden zu produzieren.

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Wie lassen sich niedrige Zinsen umgehen?

Niedrige Zinsen lassen sich je nach Blickwinkel positiv oder negativ einschätzen. Es kommt darauf an, intelligent mit der aktuellen Situation umzugehen und die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Die eine Möglichkeit bestünde darin, Schulden zu produzieren und dafür beispielsweise Immobilien zu kaufen. Dieser Ansatz hat in den ersten Jahren seit Beginn der Niedrigzinsphase großen Erfolg gebracht, was sich an deutlich gestiegenen Immobilienpreisen in Deutschland zeigt. Doch wie sieht es mittlerweile aus? Manche Experten glauben, dass Häuser und Wohnungen vor allem in den Ballungsgebieten kein größeres Wertsteigerungspotenzial mehr bieten.

Natürlich ließe sich auch über diesen Standpunkt streiten und doch ist die Kombination aus Schulden und einem Investment, das nicht mehr als „todsicher“ gilt nicht jedermanns Sache. Vor allem aber bieten die aufgenommenen Darlehen nur dann die Sicherheit niedriger Zinsen, wenn diese möglichst lange festgeschrieben werden. Niedrige Zinsen sind allerdings kein Naturereignis, sondern können auch wieder steigen, was dann zur Überschuldung führen könnte.

Dass Geldanlagen wie Lebensversicherungen, Festgeld oder Sparbuch derzeit keinen Sinn ergeben, wird sogar von den Banken zugegeben. Noch nicht einmal ein Ausgleich der ebenfalls niedrigen Inflationsrate ist möglich, sodass man hier die Finger davon lassen sollte. Spannender ist da schon der Aktienmarkt, der sich seit vielen Jahrzehnten in einem dauernden Höhenflug befindet.

Wer vor ein paar Jahren eingestiegen ist, streicht enorme Renditen ein, doch stellt sich auch hier die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt und danach, ob nicht irgendwann der Crash ins Haus steht. Reine Panikmache? Wohl kaum, denn selbst auf öffentlich-rechtlichen TV-Sendern wird gefragt, ob ein „Börsen-Crash à la 1929 im Anmarsch?“ ist.

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Maritime Investments als neue Formen der Geldanlage

Mit dem Anbruch des „digitalen Zeitalters“ sind eine ganze Reihe neuer Anlageformen in die Welt gekommen, mit denen sich niedrige Zinsen zumindest teilweise umgehen lassen.

Ein besonders spannendes Mittel ist das Crowdinvesting, bei dem konkrete unternehmerische Vorhaben durch das Geld zahlreicher einzelner Investoren ermöglicht werden.

Die Vorteile liegen auf der Hand und bestehen vor allem in Renditen, die – je nach Anlageform – deutlich über den kaum vorhandenen Zinsen der Banken liegen. Ein Beispiel sind maritime Investments bzw. Investments in Schiffe. Hier werden je nach Projekt sechseinhalb bis sieben Prozent Rendite pro Jahr gezahlt und zudem besteht die Möglichkeit, bereits ab einem Betrag in Höhe von 500 Euro zu investieren. Anders, als bei vielen Banken, müssen auch keine „Gebühren“ gezahlt werden, sondern das Geld wird eins zu eins direkt an die Reederei geleitet.

Investionen im maritimen Bereich erfolgen in aller Regel durch die Vergabe eines nachrangigen Darlehens, was neben Chancen natürlich auch Risiken mit sich bringt. Wenn man so will, handelt man hier wie ein Unternehmer und sorgt dafür, dass das Geld im wahrsten Sinne des Wortes arbeitet. Über ein Crowdinvestment lassen sich sowohl neue Schiffe bauen als auch bestehende Schiffe auf den neuesten Stand der Technik bringen.

Letzteres ist vor allem deshalb nötig, weil sich die Umweltauflagen in der internationalen Schifffahrt in den letzten Jahren drastisch verändert und verschärft haben. Mit alten Schiffen kann man bald nicht mehr auf den Weltmeeren unterwegs sein, weshalb eine Modernisierung der Flotten auch eine Erhöhung der Wettbewerbschancen mit sich bringt.

Fakt ist, dass rund 90 Prozent des weltweiten Handels mit Schiffen erfolgt und die Branche weiter wächst. Entsprechend sind Transportkapazitäten immer gefragt und werden es wohl auch in Zukunft sein. Meist existieren bereits langfristige Verträge, sodass die Einnahmen ohnehin schon sprudeln und sich an dieser Situation auch nach dem Crowdinvesting nichts ändert.

Niedrige Zinsen sind bei sechseinhalb Prozent auch nicht zu befürchten, zumal als Sicherheit sowohl der Verkaufswert als auch der reine Stahlwert des Schiffes ins Feld geführt werden können.

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Weitere Formen alternativer Geldanlagen

Niedrige Zinsen haben in den letzten Jahren einer ganzen Reihe an alternativen Geldanlageformen in den Fokus medialer Aufmerksamkeit gerückt. Allerorten spricht man von Kryptowährungen und Bitcoins und den teils märchenhaften Gewinnen, die sich mit diesen rein digitalen Investments machen lassen.

Es ist allerdings so, dass die dahinter stehende Blockchain-Technologie hoch umstritten ist und enorme Ressourcen an Energie verschlingt. Des Weiteren sind die Konten für die  Kryptowährungen nicht immer sicher und wurden in der Vergangenheit auch schon von Hackern angegriffen. Es handelt sich hierbei also um kein „handfestes“ Investment, sondern um ein Konstrukt, das schwer zu durchschauen und nicht in allen Bereichen transparent ist.

Hinzu kommt, dass der Markt für Bitcoin und Co. – um es in der Wirtschaftssprache zu sagen – höchst volatil ist. Kursschwankungen in beide Richtungen sind enorm und man braucht wahrlich gute Nerven, um hier mitzumachen.

Im Gegensatz hierzu lässt sich Gold sowohl besitzen als auch anschauen und in die Tasche stecken. Das Edelmetall gilt bereits seit Anbeginn der Menschheit als Zahlungsmittel und Wertanlage und hat durch niedrige Zinsen ein regelrechtes Revival erlebt. Investiert wird entweder direkt in physisches Gold in Form von Münzen oder Barren oder in Goldfonds und andere Wertpapiere. Das Problem ist nur, dass Gold keinerlei Rendite abwirft und somit „totes Kapital“ darstellt.

Des Weiteren kommt es auch hier zu erheblichen Schwankungen und der tatsächliche weltweite Bedarf ist überschaubar. Gold ist somit nur solange wertvoll, wie es als wertvoll anerkannt wird und nicht aus sich selbst heraus.

Ein weiterer problematischer Aspekt liegt in den Bedingungen,  unter denen Gold gewonnen wird und die in den wenigsten Fällen umweltfreundlich und ressourcenschonend sind. Wer also nach einem ethisch und ökologisch vertretbaren Investment sucht, ist hier nicht richtig. Niedrige Zinsen im Sinne des Wortes sind bei Gold ohnehin zu erwarten, denn einen Gewinn erzielt man nur dann, wenn wieder verkauft wird.

Selbiges gilt natürlich auch für die vielen Sachwerte, die immer wieder ins Feld geführt werden. Ein Oldtimer, teurer Wein, eine Luxusuhr oder eine limitierte Abfüllung eines Single Malt-Whiskys mögen in Einzelfällen lukrativ sein und auch Designermöbel oder Schallplatten gelten als mögliche Wertanlage. Man sollte sich dann aber auch mit der Materie auskennen und nicht wahllos kaufen.

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