Was bedeutet eigentlich modern investieren?

Modern investieren wird in Zeiten des Internets und vieler neuer Formen der Geldanlage immer leichter.

Die Kriterien sind allerdings nicht klar definiert, sodass man erst einmal individuell festlegen sollte, was „modern investieren“ bedeutet und was nicht. Möglich ist beispielsweise eine Definition entsprechend der Anlageform oder auch des Anlageziels bzw. des Anlagepartners, um nur einige Beispiele zu nennen.

Fakt ist, dass modern investieren meist deutlich höhere Renditen ermöglicht, als eine klassische Geldanlage bei einer Bank. Sparbuch, Festgeld und Co. haben seit vielen Jahren ausgedient und bieten nur noch minimale Zinsen, mit denen sich noch nicht einmal ein Inflationsausgleich erzielen lässt. Modern investieren bedeutet heutzutage die Bereitschaft zu etwas mehr Risiko aber auch die Vorfreude auf deutlich mehr Gewinn.

Wie lässt sich modern investieren?

Modern investieren kann zum Beispiel bedeuten, dass man sich auf Aktienfonds konzentriert und hier den Schwerpunkt auf den so genannten ETF (exchange-traded funds) legt.

Der Vorteil besteht darin, dass so gut wie keine Verwaltungskosten anfallen und nicht zwingend mit Banken interagiert werden muss. Anders ausgedrückt, erfolgt die Geldanlage direkter, wodurch weniger Geld verloren geht. Bei Aktienfonds oder ETF steht die Risikostreuung im Vordergrund, weshalb es sich nicht um einzelne Aktien, sondern stets um ein ganzes Bündel an Wertpapieren unterschiedlicher Unternehmen handelt.

Die Zusammensetzung entspricht dem abgebildeten Index und kann sich immer wieder ändern. Statistiken zeigen, dass die Investition in Aktien in den vergangenen Jahren zu den lukrativsten Anlageformen gehörte. Dies bedeutet allerdings (leider) nicht, dass sich hieraus Prognose für eine rosige Zukunft ableiten lassen. Ein gewisses Risiko ist sowohl bei ETF als auch bei klassischen Aktienfonds gegeben, wenngleich man hier mit Fug und Recht von einer modernen Geldanlage sprechen könnte.

Eine weitere Möglichkeit, mit der sich vordergründig modern investieren lässt, ist das Setzen auf Sachwerte. Wer die Presse verfolgt, erfährt immer wieder über solide Gewinne, die mit dem Kauf von Armbanduhren, Oldtimern, Designermöbel, Kunstwerken oder gar altem Wein und Schallplatten erzielt werden.

Die genannten Einzelfälle sind in der Tat erstaunlich, doch berücksichtigen die Listen naturgemäß nicht die vielen Produkte, deren Wert stagniert oder –  in den meisten Fällen – gefallen ist. Wer sich in einem Sammlergebiet besonders gut auskennt, kann das Risiko eingehen, zumal die meisten der genannten Gegenstände auch einen emotionalen Wert besitzen und einen praktischen Nutzen aufweisen – als „modern investieren“ kann diese bei näherem Hinsehen doch recht altmodische Form der Geldanlage allerdings kaum gelten.

Vielleicht meint „modern investieren“ aber auch nur die Vermeidung eines direkten Kontakts zur Mitarbeiterin oder dem Mitarbeiter der Bank. Je nach bisherigen Gewohnheiten stellt schon das klassische Onlinebanking und der Kauf traditioneller Finanzprodukte via Internet eine moderne und zeitgemäße Form der Geldanlage dar. Man merkt hieran, dass eine Definition sowohl eng als auch in einem weiteren Sinne ausfallen kann und stets von bestimmten Personenkreisen als richtig angesehen wird.

Modern investieren durch Crowdfunding und Crowdinvesting

Was allerdings mit Sicherheit unter die Rubrik „modern investieren“ fällt, sind die neuen Möglichkeiten im Crowdfunding und Crowdinvesting. Die Rede ist von der Möglichkeit einer direkten Investition in ein Unternehmen bzw. ein Projekt und das Erzielen hoher Renditen. Crowdinvesting lässt sich auch mit „Investition im Schwarm“ übersetzen und funktioniert so, dass einzelne Anleger oftmals kleinere Summen in Höhe von mehreren Hundert bis hin zu mehreren Tausend Euro platzieren.

Investiert wird durch die Vergabe eines nachrangigen Darlehens zu klar definierten Konditionen und mit festen Laufzeiten. Die angebotenen Zinsen  liegen ganz erheblich über denen, die von Seiten der Banken angeboten werden, die Risiken sind jedoch ebenfalls ein wenig höher.

Crowdinvesting bedeutet, dass ein Unternehmen oder ein Projekt mit Eigenkapital versorgt wird. Je nach Anbieter werden sowohl die Seriosität des Unternehmers als auch die Erfolgschancen des Projekts überprüft, bevor überhaupt eine Investition möglich ist. Oftmals handelt es sich aber auch um bereits auf dem Markt etablierte und erfolgreiche Firmen, die das eigene Risiko bei einem neuen Projekt minimieren und die teuren Konditionen einer Bank vermeiden möchten.

So kommt es, dass nicht nach einem klassischen Darlehen oder Unternehmenskredit gefragt, sondern ein Projekt einer breiten Masse an Investoren vorgestellt wird. Sind die Argument stichhaltig und überzeugend, so ist fast sicher, dass der gewünschte Betrag schnell zusammenkommt, zumal meist auch Sicherheiten existieren.

Ein gutes Beispiel für erfolgreiches Crowdinvesting findet sich im maritimen Bereich. Hier wird die Investition in Schiffe möglich gemacht, die einen klar definierten Stahlwert haben, der auf jeden Fall erzielbar ist. Des Weiteren profitieren Anleger von jeder Fahrt des Schiffs und investieren in einen Wachstumsmarkt, der noch dazu nachhaltig ist.

Modern investieren bedeutet in diesem Fall, dass eine etablierte Branche mit frischem Geld versorgt wird.

Modern investieren und Nachhaltigkeit

Wenn von modernem Investment die Rede ist, taucht immer auch der Begriff der Nachhaltigkeit auf.

In der Tat existieren einige Zusammenhänge, die sich bereits daraus ergeben, dass moderne Investments oft ohne die Beteiligung von Banken erfolgen und damit keine so genannte „Gebühren“ fließen. Hinzu kommt, dass manche Banken auch in der Finanzierung von Rüstungsgeschäften und anderen nicht als nachhaltig geltenden Geschäften engagiert sind.

Wer modern investieren möchte, sollte auch darauf achten, dass sein Geld an die richtige Adresse oder zumindest in die richtige Branche fließt. Auf diese Weise lässt sich auch in gesellschaftlicher Hinsicht etwas bewegen und das Geld leistet einen Beitrag für eine bessere und lebenswertere Welt.

Möglich ist dies keineswegs nur durch Investments, die explizit als „ökologisch“ oder „nachhaltig“ bezeichnet werden, sondern durch vorheriges Nachdenken und das genaue Informieren darüber, was mit dem Geld geschieht und worin das Geschäftsmodell besteht.

Wenn beispielsweise Schiffe fortan umweltfreundlicher unterwegs sind und Waren per Schiff und nicht mit dem Flugzeug transportiert werden, ist dies ebenfalls als modern und nachhaltig anzusehen – um nur ein Beispiel zu nennen.